Daten sammeln, um damit Vorteile zu erzielen, entgegen der eigentlichen Vereinbarungen, ist nicht nur ein Vorgehen und Wunsch von Unternehmen, die schnell und einfach Gewinne erzielen wollen, sondern auch durchaus von Politikern. So möchte die Justizministerin des Landes Brandenburg, Susanne Hoffmann, nun auf die Daten der Luca App zurückgreifen. Als eines der letzten Bundesländer ist der Vertrag noch nicht aufgekündigt. Der aktuell geltende Vertrag soll jedoch einfach ohne Verlängerung auslaufen. Doch die Daten könne man bei der Nachverfolgung von Straftaten nutzen, wie bei Tötungen oder Vergewaltigungen, so zumindest der Wunsch der Justizministerin. Kritik gibt es dazu nicht nur von Datenschützern. Auch aus den eigenen politischen Reihen heißt es, dass Bürger, die Daten zur Pandemiebekämpfung bereitstellen, darauf vertrauen können sollten, dass die Daten nicht zweckentfremdet würden. Doch letztendlich könnte das Problem sich selbst lösen, sobald die Daten nach Vertragsende gelöscht würden müssen. Laut netzpolitik.org würde aber die App selbst in ein neues Geschäftsmodell überführt werden können. Der Betreiber kündigte an, sich mehr als Digitalisierungspartner in der Gastronomie- und Kulturbranche zu positionieren. So würden alle Nutzer, die nicht gekündigt haben und die App bisher zur Pandemiebekämpfung verwendet haben, plötzlich in das neue Geschäftsmodell überführt werden.